Bausteine statt Baustellen - Mit GitLab CI/CD Components zur perfekten Pipeline
- lisamerstallinger
- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Warum standardisierte Pipelines ein Gamechanger sind?
Die Pflege von CI/CD Pipelines kann in größeren Organisationen schnell unübersichtlich und redundant werden – vor allem, wenn jedes Projekt seine eigenen Templates oder manuelle Pipeline-Definitionen verwendet. GitLab bietet mit CI/CD Components und dem CI/CD Catalog einen modernen Ansatz, um wiederverwendbare, standardisierte und versionierte Pipeline-Bausteine bereitzustellen.
Dieser Blogpost zeigt, warum dieser Ansatz nicht nur organisatorisch sinnvoll ist, sondern auch aus technischer Sicht für mehr Klarheit, Sicherheit und Geschwindigkeit sorgt.
Organisatorische Vorteile von CI/CD Components
Standardisierung und Governance
CI/CD Components fördern die Standardisierung von Build-, Test- und Deploymentprozessen in der gesamten Organisation. Anstatt dutzende Projekte individuell zu konfigurieren, können wiederverwendbare Komponenten definiert und zentral gepflegt werden. So lassen sich:
Sicherheitsanforderungen zentral umsetzen
Compliance-Vorgaben erzwingen
Best Practices konsistent anwenden
Zeitersparnis und Effizienz
Einmal definierte Komponenten lassen sich in beliebig vielen Projekten einsetzen – das spart nicht nur Zeit beim Erstellen von Pipelines, sondern auch bei der Wartung.
Beispiel: Eine Anpassung an der Art, wie Container Images gebaut werden, muss nur an einer Stelle geändert werden – nicht in 50 einzelnen Projekten.
Klare Schnittstellen und Modularisierung
Durch den Einsatz von inputs: definieren CI/CD Components eine klare Schnittstelle. Nutzer der Komponente müssen keine internen Details kennen – sie geben lediglich Parameter an und nutzen eine bewährte Logik.
Das schafft:
Trennung von Verantwortung zwischen Component-Entwicklern und -Anwendern
Modularisierung der CI/CD-Logik
Erleichterte Schulung und Einarbeitung neuer Kolleg:innen
GitLab CI/CD Components in der Praxis
GitLab CI/CD Catalog – Developer Experience auf neuem Level
GitLab bietet ein eigenes UI für den CI/CD Catalog, erreichbar unter:
👉 https://gitlab.com/explore/catalog → Reiter Your Groups
Hier sehen Entwickler:innen auf einen Blick, welche Komponenten verfügbar sind, inklusive:
Beschreibung
Eingabewerte (inputs)
Versionen
Code-Links
So wird der Katalog zu einer Art interner „CI/CD-Baustein-Bibliothek“ – einfach browsen, auswählen und einbinden.
Komponenten-Versionierung: Releases & Branches
CI/CD Components lassen sich über GitLab Releases versionieren, z. B. mit v1.0.0, v1.1.2, etc.Durch Semantic Versioning lassen sich Änderungen transparent kommunizieren:
Patch (v1.0.1) = Bugfix
Minor (v1.1.0) = neue Funktion, abwärtskompatibel
Major (v2.0.0) = Breaking Change
Tipp: Neben Releases lassen sich auch Branches referenzieren, z. B. main, develop, feature/.... Das ist besonders nützlich während der Entwicklung oder für spezifische Testphasen.
FullStackS CI/CD Komponenten
Die FullStackS GmbH hat bereits eine umfangreiche Sammlung an CI/CD Komponenten entwickelt – u. a. für:
Container Build mit Kaniko
Deployment auf Kubernetes
Maven- und .NET-Builds
Container Security Scans (z. B. Snyk)
Semantic Release Workflows
Diese Komponenten stehen interessierten Partnern und Kunden auf Anfrage zur Verfügung und können flexibel in eigene Pipelines integriert oder angepasst werden.
Beispiel: Erstellen einer Komponente
# https://gitlab.com/my-organization/cicd-components/container/templates/build-kaniko/template.yml
# cicd-components/container/build-kaniko/template.yml
spec:
inputs:
# Default Inputs
stage:
type: string
default: build
job_name:
type: string
default: "build-kaniko"
tags:
type: array
default: ["fullstacks"]
image_registry:
type: string
default: "registry.lab.cloudstacks.eu"
image_name:
type: string
default: "base-images/kaniko-project/executor"
image_tag:
type: string
default: "v1.12.1-debug"
# Custom Inputs
dockerfile:
type: string
default: "Dockerfile"
container_image_name:
type: string
default: "${FULLSTACKS_LAB_REGISTRY_HOST}/${CI_PROJECT_NAME}"
container_image_tags:
type: array
default: ["latest"]
registry_user:
type: string
default: "${FULLSTACKS_LAB_REGISTRY_USER}"
registry_password:
type: string
default: "${FULLSTACKS_LAB_REGISTRY_PASSWORD}"
---
"$[[ inputs.job_name ]]":
stage: $[[ inputs.stage ]]
tags: $[[ inputs.tags ]]
image:
name: "$[[ inputs.image_registry ]]/$[[ inputs.image_name ]]:$[[ inputs.image_tag ]]"
script:
- echo "Building image $[[ inputs.container_image_name ]] with tag(s) $[[ inputs.container_image_tags ]]"
- /kaniko/executor --dockerfile "$[[ inputs.dockerfile ]]" ...
Beispiel: Verwenden einer Komponente
include:
- component: $CI_SERVER_FQDN/fullstacks-gmbh/cicd-components/container/build-kaniko@1.1
inputs:
dockerfile: "Dockerfile.custom"
container_image_tags: ["latest", "${CI_COMMIT_TAG}"]
Limitierungen und Workarounds
Aktuelle Einschränkungen
Keine Kaskadierung: Komponenten können aktuell nicht andere Komponenten referenzieren.
Wenig Dynamik bei include: oder dynamischen Job-Namen
Wiederverwendung komplexer Pipelines ist eingeschränkt
Workaround: Vorgefertigte Pipelines referenzieren
In der Praxis lassen sich komplexe Abläufe kapseln, indem man fertige .yml-Pipelines im Komponenten-Repo ablegt und diese im Projekt einbindet:
# java/saas_flow_application.yaml
include:
- component: cicd-components/release/semver@1.2
- component: cicd-components/java/mvn-deploy@1.4
...
Dann in einem Projekt:
include:
- project: 'cicd-components/java'
file: '/saas_flow_application.yaml'
ref: v1.1.5
Weitere spannende Aspekte für IT & Dev-Teams

Sicherheit und Compliance
Standardisierte Komponenten bieten eine solide Basis für Sicherheitsrichtlinien:
Container Scanning in jeder Pipeline
Reproducible Builds
GitLab Secrets Integration

Developer Experience & Onboarding
Neue Entwickler:innen müssen keine Pipelines mehr “von Hand” schreiben – stattdessen genügt ein Blick in den CI/CD Catalog, um loszulegen. Das senkt die Einstiegshürde und verhindert Fehler.

Observability und Tracing
Komponenten erlauben es, strukturierte Pipelines mit konsistentem Logging und Tracing zu bauen – ideal für AIOps oder Incident Response.
Fazit
CI/CD Components sind ein großer Schritt hin zu skalierbarem, standardisiertem und wartbarem CI/CD in GitLab.
Sie ermöglichen:
✅ Zeitersparnis
✅ Konsistenz und Qualität
✅ Klare Schnittstellen
✅ Kontrollierte Versionspflege
✅ Weniger Fehler bei Implementierung und Pflege
Und mit dem CI/CD Catalog werden diese Vorteile auch für Entwicklungsteams sichtbar und zugänglich.
Wer noch klassische Templates nutzt, sollte spätestens jetzt einen Blick auf den Komponentenansatz werfen – er ist nicht nur moderner, sondern in vielerlei Hinsicht auch besser.
Fragen, Interesse an unseren Komponenten oder Feedback? Schreib uns gerne!
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